Reviews A-Z
Home 
Über uns 
Reviews A-Z 
Konzerte 
Fotos 
Archiv 
Videos 
B-Board 
Umfragen 
Links 
Kontakt 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Künstler: Heather Nova

Album: Redbird

Erscheinungsjahr: 2005

Anspieltipp: I miss my sky

Autor: Markus

Jedes Heather Nova Album ist etwas Besonderes, da macht auch der neueste Output der auf den Bermudas geborenen Sängerin keine Ausnahme. Bestach der vor knapp 2 Jahren veröffentlichte Vorgänger „Storm“ noch in erster Linie durch Melancholie und Tiefgründigkeit, so beschäftigt sich die Folk-Fee auf „Redbird“  weitestgehend mit den positiven Seiten des Lebens. Basierten die  Kompositionen auf der 2003er Veröffentlichung auf einem spärlichen akustischen Fundament, so spielt die Instrumentierung  auf den neuen insgesamt 12 Songs wieder eine deutlich tragendere Rolle. Dabei gibt es sowohl rockige, als auch eher nachdenkliche Stücke zu hören, die eine farbenfrohe Palette an Emotionen transportieren und nach ein paar Hördurchläufen zu absoluten Ohrwürmern mutieren. Die neu gewonnene Lebensfreude steht Heather Nova dabei äußerst gut zu Gesicht. Ihr gelingt das Kunststück ein extrem facettenreiches, fast ausschließlich positive Botschaften transportierendes Album aufzunehmen, dass zu keiner Sekunde einfallslos oder uninspiriert wirkt.

Der zusammen mit der britischen Sängerin Dido komponierte Opener „Welcome“ eröffnet das Album äußerst temperamentvoll und ist mit einem einprägsamen Refrain ausgestattet. Heather Nova beweist hier mit Leichtigkeit, dass sie noch immer in der Lage ist, ihre Stimme an rockige Kompositionen anzupassen. Das nun folgende „I miss my sky“ ist dann bereits eines der unumstrittenen Highlights der Platte. Das äußerst atmosphärisch dargebotene über fünfminütige Stück begeistert durch einen sich langsam steigernden Spannungsaufbau, eine nachdenkliche Note und natürlich die betörende Stimme der Sängerin. In „Motherland“ wird zum ersten Mal deutlich, dass die Geburt ihres Sohnes Sebastian einen großen Einfluss auf das Songwriting Heather Novas gehabt hat. Der kraftvolle und fast beschwingt intonierte Song geht ohne große Umwege ins Ohr und ist vielleicht das am leichtesten nachvollziehbare Stück auf „Redbird“ geworden.  Der Titeltrack ist wiederum eine eher rockige Nummer, die in traumhafte Melodien verpackt wurde. Die Sängerin thematisiert hier die Farbe rot als Metapher für Liebe, Sexualität, den Tod und das Leben. „Done drifting“ kommt eher verträumt daher und trägt durch die Hinzunahme eines Chors gegen Ende des Stückes einen leichten Gospelcharakter in sich. Song Nummer 7 „Mesmerized“ klingt durch und durch euphorisch, zeichnet sich durch eine traumhafte Melodie aus und wartet zusätzlich mit gekonnt eingesetzten Streichern auf, die Heather Novas Stimme in hervorragender Weise unterstützen. Die Chris Isaak-Coverversion „Wicked game“ hebt sich nur unwesentlich vom Original ab, entfaltet aber durch die weibliche Umsetzung eine gänzlich andere Wirkung. Das abschließende „The sun will always rise“ ist wiederum dem Sohn der Sängerin gewidmet und ist ein sich fast in gänzlicher Stille auflösender Song, der das Album in beeindruckender Weise beendet.

Obwohl es anfangs nicht gerade leicht fällt, sich in die klanglichen Welten von „Redbird“ einzuarbeiten, so wird nach mehrmaligem Konsum ohne weiteres deutlich, dass Heather Nova mit ihrer 2005er Veröffentlichung ein erneutes Meisterwerk geschaffen hat, auf dem die verschiedensten Emotionen authentisch und ergreifend umgesetzt werden. Auch wenn einige Fans sich an der Aufarbeitung der neu gewonnenen Mutterrolle stören werden, so muss man der ehemaligen Rockerin dennoch attestieren, dass sie ihr klangliches Spektrum mit ihrem neuesten Album wiederum deutlich ausgeweitet hat. Natürlich ist „Redbird“ kein einfaches Album, setzt man sich jedoch intensiv mit der gebotenen Klangkunst auseinander, so wird man erkennen, dass sich Heather Novas neuestes Machwerk nahtlos in die Reihe der von ihr in der Vergangenheit geschaffenen Klassiker einreiht. So und nicht anders sollte ein anspruchsvolles Singer/Songwriter-Album klingen.

 

[Home][Über uns][Reviews A-Z][Konzerte][Fotos][Archiv][Videos][B-Board][Umfragen][Links][Kontakt]

Copyright (c) 2004. Alle Rechte vorbehalten.

tobias.dohle@reviewlution.de